Die Einbeziehung entwurfsbedingter Auswirkungen auf den Lebenszyklus ist aktuell noch kein Standardprozedere in der Projektauswahl. Angesichts der Tatsache, dass in einer ökonomischen Betrachtung die Objektnutzungskosten bei einem kommunalen Gebäude jedoch etwa 60 bis 70 Prozent der Gesamtkosten über einen Lebenszyklus von 40 bis 50 Jahren betragen, sollte diesem Aspekt mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden.
Eines steht außer Frage: nachhaltige und zukunftstaugliche Gebäude müssen immer in eine gesamthafte Betrachtung eingebettet werden. Es macht wenig Sinn, wenn ein Gebäudeentwurf zur Umsetzung gelangt, der zwar die besten Voraussetzungen bezüglich Energieeffizienz aufweist, städtebaulich, gestalterisch
und/oder funktional keine befriedigende Lösung darstellt. Umgekehrt ist es aber auch nicht sinnvoll, einen Entwurf umzusetzen, bei dem die Energieeffizienzziele nicht oder nur mit enormem (technischen und finanziellen) Aufwand hergestellt werden können und hohe Folgekosten zu erwarten sind.
Daher ist der ganzheitliche Vergleich verschiedener Entwurfslösungen von großer Bedeutung. Bestimmte Flächenkennwerte liefern erste plausible und objektivierbare Anhaltspunkte über die Einhaltung von gewählten Energieeffizienzzielen, deren Auswirkungen auf den Lebenszyklus und liefern eine gute Vergleichbarkeit der einzelnen Projekte.
Beispiel Kindergarten
Die geforderte Nutzfläche laut Raum-programm liegt bei 1.500 m2. Durch unterschiedliche Grundrisskonfigurationen und Ausformulierung der Baukörper ergeben sich bei den einzelnen Lösungs-vorschlägen verschiedene Größen bei Flächen und Volumen.